Geschichte des SJR-Brühl
Unsere Geschichte
(zusammengefasst von Andreas Faulstich, aktualisiert und ergänzt durch David Miron)
Im Juni 1976 ging es durch die Presse: Im Brühler Jugendhaus Villa Kaufmann hatte sich der Stadtjugendring konstituiert. Ziel dieses freiwilligen Zusammenschlusses von anerkannt jugendpflegerischen Verbänden in Brühl sollte es sein, der Jugend zu dienen und ihre gemeinsamen Interessen zu fördern. Er bestand zum Zeitpunkt der Gründung aus sechs Verbänden: dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend, dem Deutschen Pfadfinderbund Westmark, dem Jugendrotkreuz, der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, der Deutschen Waldjugend und der Jugendfeuerwehr.
Seither hat es ein kontinuierliches Wachstum gegeben: Gegenwärtig sind 16 Verbände im SJR Brühl zusammengeschlossen; zumeist handelt es hierbei inzwischen um Dachverbände, hinter denen eine Fülle mitgliedsstarker Vereinigungen stehen. Ob es sich um kirchliche Jugendverbände, die Brühler Pfadfinder oder um den Sonderspaß e.V. handelt – sie alle arbeiten vertrauensvoll zusammen, wenn es darum geht, ein breites Angebot für Brühler Kinder und Jugendliche sicherzustellen und Verwaltung und Rat der Stadt Brühl bei den Zielen der Jugendförderung zuzuarbeiten.
Von Anfang an war es auch das erklärte Ziel des Stadtjugendrings, die Interessen der Brühler Jugendlichen jenseits aller Vereinsmitgliedschaften zu vertreten. So waren die ersten jugendpolitischen Ziele, die im Juni 1976 benannt wurden, die Einrichtung einiger Grillplätze in den Erholungsgebieten rund um Brühl und die Unterstützung der Stadt Brühl bei der Umsetzung des geplanten Jugendzentrums. Beide Ziele sind inzwischen schon lange erreichte und bewährte Mittel der Jugendförderung in Brühl.
Dass es dem Stadtjugendring gelungen ist, sich als Ansprechpartner der Stadt Brühl zu etablieren und im Jugendhilfeausschuss (früher: Jugendwohlfahrtsausschuss) durch drei stimmberechtigte Vertreter direkt an jugendpolitischen Entscheidungen mitwirken zu können, ist das Ergebnis intensiver Arbeit: Die Herausgabe von Nachrichtenblättern, eine kontinuierliche Pressearbeit und zahlreiche Gespräche mit Politikern waren Stationen auf diesem Weg. Dass dieser Weg gelingen konnte, ist sicherlich auch der Tatsache zu verdanken, dass die Jugendarbeit von den Brühler Kommunalpolitikern stets mit Wohlwollen begleitet und als wichtig angesehen wurde.
Ein weiteres Ziel des Stadtjugendrings war von Anfang an die Stützung der Jugendverbände bei der Durchführung ihrer Angebote. So wurden bereits 1979 Schulungen zu Rechtsfragen in Verbindung mit Jugendarbeit durchgeführt. Außerdem wollte der SJR den Verbänden eine Plattform zur Darstellung ihrer Angebotsvielfalt geben. So wurden immer wieder Broschüren aufgelegt, in denen Eltern, Kinder und Jugendliche Orientierung bei der Auswahl des richtigen Angebots finden sollten.
Jugendpolitische Hearings, Weihnachtsbescherungen für Aussiedlerkinder, Plakataktionen (gegen Fremdenfeindlichkeit und zur Darstellung der Angebote für Brühler Kinder und Jugendliche) in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt, die Durchführung von Rettungsschwimmer-Qualifikationen in Zusammenarbeit mit der DLRG – die Palette der Aktionen ist bunt und vielschichtig.
Dennoch haben die Vorstände des Stadtjugendrings zu keiner Zeit aus den Augen verloren, dass ihr Verband in erster Linie eine Mittlerfunktion einnehmen sollte: Er sollte nicht durch die Durchführung eigener Veranstaltungen die Energien der Mitgliedsverbände binden, sondern vielmehr deren Arbeit erleichtern und ermöglichen. Wenn insofern der Brühler Stadtjugendring gemeinhin als unauffälliges Gremium wahrgenommen wird, so ist dies ein Gütesiegel einer Interessenvertretung, die nicht durch Effekthascherei, sondern als ein ruhiges und kontinuierliches Sprachrohr der Jugend auf der kommunalpolitischen Bühne wahrgenommen werden wollte.
Der Stadtjugendring dankt dem Brühler Jugendamt und den gegenwärtigen und früheren Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses und des Stadtrats für mittlerweile 40 Jahre einer Zusammenarbeit, die streckenweise nicht frei von Interessenkonflikten war, die aber auf beiden Seiten stets von Aufrichtigkeit und Gesprächsbereitschaft gekennzeichnet war. Die Tatsache, dass Brühl im Vergleich der RheinErftkreis-Kommunen wohl eine der breitesten Angebotspaletten für Kinder und Jugendliche vorzuweisen hat, ist sicher ein Ergebnis dieses fruchtbaren Dialogs.